Baufortschritt

Baufortschritt

Seitdem Edmond Leupold das Schloss Remplin 2018 in einer Versteigerung erworben hat, wurden bereits einige Fortschritte in der Rettung des stark vernachlässigten Baukörpers gemacht. Doch wie bei jeder Kernsanierung dieses Ausmaßes, sieht alles erst einmal schlimmer aus, bevor Verbesserungen erkennbar werden. Der Leupold’schen Stiftung ist sehr daran gelegen, den gesamten Prozess der Baumaßnahmen von der Entkernung bis zur denkmalgerechten Wiederherstellung historischer Schmuckelemente, ungeschönt und realitätsgetreu zu dokumentieren. Es ist kein Geheimnis, dass es sich bei der Wiederherstellung des Schlosses Remplin, angesichts der massiven Schäden, um ein Mammutprojekt handelt, welches nur mit viel Engagement bewerkstelligt werden kann. Dabei haben wir das große Glück, den Malchiner Bürgermeister Axel Müller hinter uns zu wissen, dem es ebenso eine Herzensangelegenheit ist, den Nordflügel und die gesamte ehemalige Schlossanlage zu restaurieren. Genauso werden wir in unserem Vorhaben von der Gemeinde, Anwohnern und auch lokalen Historikern unterstützt, die um die enorme Bedeutung des historischen Denkmals wissen.

Bevor wir von den bisherigen Baumaßnahmen berichten, soll an dieser Stelle ein kleiner Exkurs in die jüngere Vergangenheit stattfinden: Bei dem, was noch von dem Schloss Remplin übrig ist, handelt es sich eigentlich nur um den Nordflügel der ehemals dreiflügeligen, prunkvollen Anlage. Der monumentale Hauptflügel sowie der Südflügel brannten 1940 komplett nieder und wurden seitdem nicht wieder aufgebaut. Ein unfassbarer Schatz an Kunstgegenständen ging dabei für immer verloren. Einzig der Nordflügel konnte gerettet werden.

Es liegt eine gewisse Ironie in der Tatsache, dass der Nordflügel das große Feuer überlebte, es jedoch Wasser war, welches 80 Jahre später die letzten Reste des Schlosses beinahe zum Einsturz brachte. Vermutlich war das Dach über Jahrzehnte undicht, sodass Regenwasser stetig in den Baukörper eindringen konnte und so erheblichen Schaden anrichtete. Jahrelanger Leerstand und Vernachlässigung taten ihr übriges. Edmond Leupold ließ sich jedoch nicht abschrecken und zog als erste Maßnahme eine große Folie über das Dach des Kopfbaus und ließ weitere Stellen am übrigen Dach abdichten. Dadurch konnte der Baukörper bis heute vollständig trocknen. Anschließend ließ er alle Einbauten, die während der Zeit der DDR eingefügt wurden, entfernen. Nachdem die abgehängten Decken, Putz und Böden beseitigt waren, lässt sich auch wieder die ursprüngliche Grundstruktur des Schlosses erkennen. Außerdem konnten einige originale Schmuckelemente freigelegt und gerettet werden, die bei der zukünftigen Rekonstruktion hilfreich sein werden.

Leider wurde aber auch das Ausmaß des Wasserschadens an den massiven Schlossbalken deutlich. Einige der bis zu 40 cm dicken Holzbalken sind vollständig durchgefault. Dies betrifft Teile des Dachstuhls genauso wie Wandaufbauten und Zwischendecken. Die nächste Rettungsmaßnahme war demnach der Austausch aller maroden Gebälkteile, welcher bis zum jetzigen Zeitpunkt im Gange ist. Dafür konnte der preisgekrönte Zimmereibetrieb Matthias Hartig gewonnen werden, der sich auf die Denkmalpflege spezialisiert hat. So konnten mit viel Expertise und historischen Techniken bereits große Fortschritte in der denkmalgerechten Sanierung der Schlossbalken erzielt werden. Bis zur Fertigstellung dieses Bauabschnittes werden voraussichtlich noch einige Monate vergehen. Anschließend können die Dächer sowie die Fassade und Fenster in Angriff genommen werden. Erst dann kann der Innenausbau begonnen werden. Wir haben also noch einen langen Weg vor uns, dem die Leupold’sche Stiftung mit viel Enthusiasmus und Optimismus entgegen sieht.

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